Liebe Leserinnen und Leser des aSTUbi-Blogs,
in der heutigen Zeit sind Cloudspeicher aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Von iCloud, Google Drive bis OneDrive gibt es heute eine unglaubliche Vielzahl von unterschiedlichen Speichermöglichkeiten.
Nun sind diese Speichermöglichkeiten so ausgelegt, dass nicht viel zu tun ist. Klick, klick und schon sind die Daten in der Cloud. Wo bleibt da nur der Spaß?!
Ich möchte euch deshalb vorstellen, wie ihr ganz einfach einen eigenen Cloudspeicher für euch in den eigenen vier Wänden zum Ausprobieren und Testen selbst erstellen könnt. Bitte beachtet jedoch, dass dieser einfache Aufbau nicht für den Betrieb außerhalb eures Netzwerks gedacht ist.
Für die ganz Neugierigen und Technikaffinen unter euch gibt es deshalb einen weiterführenden Artikel inklusive dem passenden Sicherheitskonzept für den Betrieb in freier Wildbahn.
Mehr Infos unter: https://decatec.de/home-server/nextcloud-auf-ubuntu-server-18-04-lts-mit-nginx-mariadb-php-lets-encrypt-redis-und-fail2ban/
Ihr könnt im Prinzip als Server jeden handelsüblichen Computer verwenden, den ihr zwischen die Finger bekommt. Macht euch am besten davor Gedanken, welche Speicheranforderung euer System bereitstellen muss.
Dies hängt von folgenden Faktoren ab:
Zudem empfehle ich euch, den Server vor der Einrichtung und dem Betrieb per LAN-Kabel zu verbinden. WLAN ist wegen der Störanfälligkeit und dem zusätzlichen Installationsaufwand nicht zu empfehlen.
Kommen wir nun ans Eingemachte. Ladet euch unter https://ubuntu.com/download/server die aktuelle Ubuntu Server LTS herunter. LTS steht in diesem Fall für Long Term Support d.h. diese Version wird über mehrere Jahre hinweg mit aktuellen Sicherheitsupdates versorgt. Ihr müsst also nicht ständig euer ganzes System auf ein komplett neues System updaten. Dies schont die Nerven.
Das Image müsst ihr nach erfolgreichem Download auf einen USB-Stick laden und dann direkt davon über den entsprechenden Computer booten.
Nun werden sämtliche Dateien für das Installation-Setup in den RAM geladen, was je nach System eine ganze Weile dauern kann. Beachte das alle Eingaben im Setup über die Tastatur erfolgen.
Im ersten Schritt müsst ihr die Sprache auswählen, sowie das Tastaturlayout festlegen. Nun notiert ihr im darauffolgenden Schritt euch die IP-Adresse, wie im Bild eingekreist zu sehen. Dies ist wichtig, da unter dieser Adresse eure NextCloud später erreichbar sein wird.
Danach geht es weiter zum Schritt Proxy Adresse, welche ihr einfach leer lassen könnt. Dasselbe geschieht im Schritt Ubuntu Mirror. Kommen wir zur Partitionierung der Festplatte. Seid euch bewusst, dass in diesem Schritt sämtliche vorhanden Daten verloren gehen. Legt am besten immer von euren bereits vorhandenen Daten eine Sicherung an, bevor ihr mit dem nächsten Schritt beginnt. Jetzt wählt ihr den Punkt „Entire Disk“ aus und drückt Enter. Nach wenigen Sekunden ist eure Festplatte formatiert und bereit zur Installation.
Im darauffolgenden Schritt kommt ihr in das Profile Setup (siehe Screenshot). Hier legt ihr einen Username und ein Passwort fest. Notiert euch beides, da ihr ansonsten nicht mehr auf euer System zugreifen könnt.
Danach wählt ihr im SSH Setup „yes“ aus. Nun könnt ihr im Featured Server Snaps Menü NextCloud makieren. Damit wird direkt eine lauffähige Version von NextCloud installiert.
Nach einem Druck auf „Done“ wird die Installation durchgeführt und mit einem Reboot abgeschlossen. Jetzt müsst ihr euch mit dem notierten Benutzernamen anmelden, daraufhin werdet ihr nach dem Passwort gefragt. Im nächsten Schritt installiert ihr alle für das System verfügbaren Updates über die Befehle (Beachte: Ihr werdet nach Eingabe des ersten Befehls, einmalig nach eurem vorher festgelegt Passwort gefragt):
sudo apt-get update
sudo apt-get upgrade
Danach gebt ihr in die Konsole den Befehl „sudo reboot“ ein und das System wird nach wenigen Sekunden neu gestartet.
Jetzt läuft eure NextCloud bereits und kann über einen beliebigen Browser in eurem Heimnetzwerk über die vorhin notierte IP-Adresse aufgerufen werden. Habt ihr alle Schritte richtig durchgeführt, sollte folgende Seite auf eurem Bildschirm erscheinen.
Legt nun noch eure Administrator-Logindaten fest und notiert euch diese. Mit diesen Daten könnt ihr sämtliche Einstellungen eurer NextCloud nach Belieben verändern. Wichtig: Damit ihr immer Zugriff auf eure Daten habt, sollte der Server 24 Stunden durchgängig laufen.
Für das Smartphone gibt es zudem noch eine App von Nextcloud, welche für Android und iOS verfügbar ist.
Folgende Features unterstützt NextCloud:
Weitere Informationen dazu unter: https://nextcloud.com/de/athome/
Und nun wünsche ich euch viel Spaß und Erfolg beim Ausprobieren!